Theatergruppe Fällanden

1997 Die Spieler

Das Stück

Hinter dem Stück "Die Spieler" verbirgt sich eine eigenartige Version von Macht, Lust, Sucht und Verlust. Tatsächlich hätte Gogol die Etikette der negativen menschlichen Eigenschaften, wie Liebdienerei, Bestechlichkeit, selbstgefällige Beschränktheit nicht besser zeichnen können als in dieser Komödie. 

Unübersehbar ist der Realitätsbezug. Figuren und Konflikte, die im Mittelpunkt stehen, können keiner bestimmten Berufs- oder Gesellschaftsgruppe zugeordnet werden. Es ist eine dramatische Studie über den Teufelskreis, in den Menschen hineingeraten können, wenn sie sich einer Sucht ausliefern. Es ist ganz gleich, welche Art von Sucht zur Diskussion gestellt wird.


Eine besondere Faszination übt der Aufbau des Stückes "Die Spieler" aus. Es scheint alles so leicht, so selbstverständlich zu sein  wie eben eine ganz normale Freizeitgestaltung. Aber gar nichts geschieht ohne Hinterhältigkeit. Zudem wird das Phänomen Machtbedürfnis sehr deutlich. Jeder Spieler will naturgemäss der Sieger, der Bessere Sein. An Argumentationen fehlt es wirklich nicht. Die furchtbare Eigenschaft, die nun einmal im Menschen steckt, führt über den Selbstbetrug, bis hin zur Selbstzerstörung. Hier sind Figuren gezeichnet, die ohne Scheu gegen die Gesetze handeln. (Zar Nikolaus der Erste verschärfte schon 1808 die Gesetze gegen das Kartenspiel).


Ihre Gier nach Bereicherung und der Trieb, ein Anderer sein zu können, geht bis zum Verlust der Identität. Eine Gruppe von Falschspielern verbündet sich, um den reichen Gutsbesitzer Glow und seinen Sohn auszunehmen. Es wiederholt sich alles und wird sich weiter wiederholen, nur die Namen der Spieler, der Gewinner und Verlierer wechseln.


Die Methoden der Macht und damit die Hingabe zur Sucht ändert sich nicht. Die Wahl, zwischen den verschiedenen Methoden dieser oder jener Sucht Genüge zu leisten, liegt bei jedem Einzelnen. Er kann die verschiedenen Stufen des Glücks und Unglücks selbst bemessen. Das Spiel ist ein Mittel, um den Theaterbesuchern Handlungen zum Überdenken zu präsentieren. Handlungen, die sich in allen Zeiten und allen Sprachen der Welt, in der einen oder anderen Form ständig wiederholen. Das Stück ist ein rein menschliches Stück und wird deshalb auch nie an Aktualität verlieren. Es ist im wahrsten Sinn eine "Komödie des Lebens".


Regie
Rupert Dubsky


Autor
Nikolaj Gogol


Mitwirkende
Willi Neubauer, Franz Müller, Werner Brodbeck, Willi Schmidt, Hans Fischer, Thomas Winistörfer, Franz Pfulg, Thomas Hauri, Silvano Graf, Elisabeth Pfulg, Verena Fischer, Esther Gloor, Ruth Hedinger, Rahel Huber, Andi Klaus